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Sanyo PLV-Z3000

Die erste Preview des Sanyo PLV-Z3000 von Cine4Home :

 

Nachdem uns der Vorgänger Z2000 sehr enttäuscht hat, konnten wir uns nun den Nachfolger Z3000 anschauen.

Sanyo is back !

 

Mit dem neuen PLV-Z3000 krönt der Projektoren-Anbieter seine High Definition Heimkino-Palette. Die 120 Hz-Technologie des High End Full HD-Projektors ermöglicht eine extrem klare und detailgetreue Bilddarstellung besonders bei schnellen und bewegten Szenen. Mit einem Kontrastverhältnis von 65.000 : 1 können Heimkino-Fans jetzt auch dunkle Sequenzen in noch besserer Qualität verfolgen - und das bei einem extrem niedrigen Lüftergeräusch von nur 19 Dezibel.

Der PLV-Z3000 besticht durch eine neuartige Technologie, die unerwünschte Bildbeeinträchtigungen wie Artefakte bei Szenen mit schnellen Bewegungen reduziert. Die Dynamic Predictive Frame Interpolation-Technologie errechnet dabei Zwischenbilder aus den Originalbildern und erreicht somit 120 Bilder pro Sekunde statt der eigentlichen 60 Bilder. Durch diesen 5:5 Pulldown-Modus erscheinen Action-Szenen in Filmen oder Sportübertragungen auf der Projektionsfläche wesentlich natürlicher und klarer.

Der neue Full HD-Projektor von SANYO überzeugt auch durch ein extrem hohes Kontrastverhältnis von 65.000 : 1. Die grundlegend verbesserte Kontrast-Technologie reduziert dabei den Einfall des polarisierten Lichts und erhöht somit den Schwarzwert. Zudem passt die variable und geräuscharme Lichtblende des PLV-Z3000 die Lampenleistung jede 1/60-Sekunde an und sorgt somit für eine dynamischere Darstellung von Schwarz- und dunklen Farbtönen. Die schnelle Reaktionszeit der Linse kommt besonders Action-, Sport- und Gaming-Fans zugute. Der Heimkino-Freund kann zudem unter sieben voreingestellten Video-Modi (Brilliant Cinema/ Creative Cinema/ Pure Cinema/ Natural/ Living/ Dynamic/ x.v. Color) wählen. Hierbei stellt der neue „Advanced Image Mode" einen erweiterten Farbraum mit noch mehr und natürlicheren Farben über HDMI dar.

Das Full HD-Panel des PLV-Z3000 bietet 1.920 x 1.080 Pixel und überträgt die Daten von verschiedensten Full HD-Quellen wie zum Beispiel Blu-Ray-Formaten gestochen scharf. Dadurch tritt selbst auf großen Bildformaten der „Raster-Effekt" auf der Projektionsfläche nicht mehr auf und Bilder wirken so klar und detailliert, wie man es bisher nur von der Kinoleinwand her kannte.

Das nur 19 Dezibel leise Lüftergeräusch lässt Cineasten auch leise Filmszenen ungestört genießen. Das von SANYO entwickelte 3D-Farb-Management-System bietet eine brillante Farbtiefe, da Primärfarben 1.100-fach besser (in etwa 2,16 Milliarden Kombinationen) im Vergleich zu traditionellen Modellen wiedergegeben werden. Dadurch erhalten Filme und Bilder in Full HD-Qualität wesentlich natürlichere Farben.

Die Bildhelligkeit von 1.200 ANSI-Lumen macht aus jedem Wohnzimmer einen Kinosaal. Durch die Lensshift-Funktion kann der Heimkinofreund das Bild vertikal um bis zu drei und horizontal um bis zu zwei Bildschirmgrößen perfekt an alle räumlichen Gegebenheiten anpassen. Der zweifache Weitwinkel-Zoom ermöglicht große Projektionen sowohl in Wohnzimmern als auch in kleineren Räumen.

Zwei Deepcolor HDMI-Eingänge (Version 1.3b) sorgen für eine natürliche Farbwiedergabe. Einen hohen Komfort liefert der automatische Objektivschutz, der das Objektiv vor Staub und Kratzern schützt, wenn der Projektor nicht in Betrieb ist. Die umfangreichen Einstellmöglichkeiten erlauben auch den Einsatz von anamorphen Aufsatzobjektiven.

 

Hier der erste ausführliche Test von Cine4Home:

 

Viele Heimkinofans vergleichen vor dem Kauf den Preis und die technischen Eigenschaften aller neuen Modelle gewissenhaft, bevor sie sich für ein Modell entscheiden. Dies ist legitim, denn schließlich ist ein hochwertiger Heimkino-Beamer eine große Anschaffung, die auch einige Jahre überdauern soll, bevor sie ersetzt wird. Da wäre nichts ärgerlicher, als ein Fehlkauf. Als Hilfestellung führen wir daher unsere Testreihe der aktuellen FullHD-Beamer auch im neuen Jahr zügig fort, diesmal ist der neue Sanyo PLV-Z3000 an der Reihe, der kurz vor Weihnachten noch im Jahre 2008 erschienen ist.



Neue Features wie 120Hz-Technologie mit Zwischenbildberechnung, interner Cinema-Filter, neue adaptive Blende und neue Polarisationsfilter machen das Gerät ebenso interessant, wie die faire Preisempfehlung von €2490.-. In diesem Test ermitteln wir, wie stark sich die zahlreichen Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger Z2000 auswirken und wieviel HD-Bild man für sein Geld bekommt...


Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung & Bedienung

Anscheinend sind bei den japanischen Designern derzeit dunkle Farben im Trend: Während der Z2000 noch in einem Wohnzimmer-neutralen Weiß daher kam, ist der Z3000 diesmal nur in einem BiColor-Design aus dunklem und hellem Anthrazit zu bekommen.


Wie man den Fotos entnehmen kann, hat sich das sonstige Design, sprich die Gehäuseform, nicht geändert. Uns gefällt das Zweifarben-Layout sehr gut, denn es wertet das Gerät optisch auf, doch in Wohnzimmern lässt sich die dunkle Farbe nur schwer unauffällig integrieren. Bislang gab es bei Sanyo immer zwei Farbvarianten, doch im Falle des Z3000 schein dies anders zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass in diesem Jahr nahezu alle Modelle aller Hersteller dunkel oder schwarz sind, ist dies aber kein Wettbewerbsnachteil, wenn auch für den Kunden nicht immer erfreulich.


Lobenswert und in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal ist die Staubschutzklappe, die sich bei Nichtgebrauch automatisch vor die Optik schiebt. So ist das Gerät auch bei längerem Nichtgebrauch wirksam geschützt. Die Verarbeitung wirkt insgesamt solide, doch das verwendete Platik, gerade des Gerätedeckels, könnte hchwertiger sein. Gestört hat uns der Umstand, dass der Projektor als Neugerät sehr stark nach erhitztem Plastik riecht, wenn man ihn in Betrieb nimmt. Gutes Lüften des Raumes is da ersteinmal anzuraten. Zum Glück legt sich dies im Laufe der Zeit, doch sollte so etwas heutzutage nicht mehr sein, erstrecht nicht in dieser Preisklasse.

 


1.1 Technik (Know How Link hier)

Wie bereits angedeutet, hat sich trotz der äußerlichen Ähnlichkeit im Z3000 technisch viel gegenüber dem Vorgänger getan. In diesem Kapitel stellen wir die diversen Neuerungen in einem Überblick zusammen:


1.1.1 Signalelektronik
Nach Abnehmen des Deckels und des Abschirmblechs kommt, wie bei fast jedem LCD-Beamer, die Signalelektronik zum Vorschein. Ein neues Feature des PLV-Z3000 machte eine grundlegende Überarbeitung der Elektronik notwendig: Die 120Hz-Technologie mit Zwischenbildberechnung.



Die "Innereien" des PLV-Z3000


Im Layout unterscheidet sich die Elektronik zum Vorgänger wenig, dafür wurde die Chipbestückung geändert. Auf der Suche nach der 120Hz-Zwischenbildberechnung mussten wir bis zur Unterseite der Platine vorstoßen.


Platinen-Oberseite
und Unterseite...

...mit geheimnisvollem Chip (rechts oben)


Auf der Rückseite ist uns ein Prozessor aufgefallen, der komplett hinter einem fest verlöteten Kühlblech versteckt ist. Selbstverständlich lasen wir uns von solchen "Schikanen" nicht davon abhalten, alle "Betriebsgeheimnisse" des PLV-Z3000 aufzudecken. Mit einem Lötkolben ausgestattet enttarnen wir den Prozessor wenige Minuten später:


Das Gehirn der Zwischenbildberechnung:
Ein Toshiba TC90240


Und siehe da, es handelt sich um genau das, was wir gesucht haben. Der Toshiba TC90240 ist ein Prozessor, der eigens für die Zwischenbildberechnung und Konvertierung von 50/60Hz auf 100/120Hz konstruiert wurde. Da der Chip keine weitere Programmierung erfordert, ist man bei Sanyo einen relativ einfachen Weg gegangen. Im Bildtest wird es spannend, ob die Zwischenbildberechnung leistungsstark arbeitet, oder Artefakte ins Bild schummelt.

 

1.1.2 Optischer Aufbau
Im optischen Aufbau des Z3000 gibt es die meisten technischen Veränderungen, die wir hier chronologisch in der Reihenfolge, in der sie das Licht passiert, vorstellen wollen:

Alles startet in der Lampenkammer, von hier aus geht das weiße Licht der Projektionslampe auf die Reise. Durch spezielle optische Gläser wird das Licht "homogenisiert", sprich von störendem HotSpot-Verhalten weitgehend bereinigt.


Der Beginn des Lichtweges

Kurz nach diesen Integratorlinsen kommen wir zu der ersten technischen Neuerung des Z3000, zumindest für einen Sanyo-Projektor: Noch vor dem eigentlichen Lichtweg befindet sich ein Glasfilter, der wahlweise (je nach Bildmodus) wie ein Dia elektrisch in den Lichtweg geschoben werden kann.


Der Cinema-Filter des Z3000


Bekannt ist diese Technik von diversen Projektoren der Vergangenheit, vornehmlich von Epson und Panasonic. Der Filter hat den Zweck, die Farbtemperatur auf die von der Videonorm verlangten 6500K / D65 ohne großen Kontrastverlust auf optischer Ebene zu trimmen. Wie gut das gelingt werden wir im Bildtest untersuchen.


Die nächste Etappe des Lichtweges zeigt eine weitere Neuerung des PLV-Z3000: Die adaptive Lichtblende. Sie regelt den Lichtstrom in Abhängigkeit des Bildinhaltes und ermöglicht so einen erhöhten Dynamikumfang mit verbessertem Schwarzwert. Zwar verfügt schon der Vorgänger PLV-Z2000 über eine derartige Blende, doch war ihr mechanischer Antrieb die große Schwäche: Die Schiebemechanik war zu langsam, um die Helligkeit in Echtzeit an das Bild anzupassen, störendes Pumpen bei schnellen Helligkeitssprüngen war die Folge. Anders sieht es nun beim Z3000 aus.



Die Blende in geschlossenem Zustand:
Sie blockiert Licht


Das Bild oben zeigt den geänderten mechanischen Aufbau der neuen Blende. Regelmäßigen Lesern von Cine4Home wird sofort auffallen, dass sie der Version von Mitsubishi und Panasonic sehr ähnlich ist. Tatsächlich arbeitet sie nach dem gleichen, einfachen wie genialen Prinzip: Die zwei Flügeltüren drehen sich um ihre Längsachse, sind miteinander über ein Zahnrad gekoppelt und werden direkt über eine Induktionsspule in ihrem "Ausschlag" gesteuert, ähnlich einem Messinstrument. Dieser Antrieb ist sehr schnell, so dass die Blende in Video-Echtzeit, sprich bis zu 60x / Sekunde angepasst werden kann.



Offen lässt sie hingegen das gesamte Licht passieren


Die Mechanik hat sich in diversen Modellen anderer Hersteller bereits bewährt, da war es naheliegend und auch schlau von Sanyo, die Technik ebenfalls aufzugreifen, auch wenn dies wenig kreativ erscheint. Man kann das Rad aber nun einmal nicht zweimal erfinden und daher begrüßen wir diese technische Veränderung ausdrücklich. Wie gut die adaptive Gammaanpassung auf die neue Mechanik abgestimmt wurde, bleibt aber zu untersuchen.


Nachdem das Licht die adaptive Blende passiert hat, gelangt es in die eigentliche Lichtweg-Einheit, die es in seine spektralen Primärfarben Grün, Rot und Blau aufspaltet und auf die drei entsprechenden LCD-Einheiten verteilt.


Auch hier hat sich technisch Grundlegendes getan, obwohl sich dies nicht mit der Kamera einfangen lässt. Die Rede ist von den neuen " D7' "-LCDs, die in ihrem optischen Aufbau gegenüber herkömmlichen D7-Panels zwar unverändert blieben, dafür aber eine überarbeitete Steuerelektronik erhielten, die die Einspeisung von 120 verschiedenen Vollbildern möglich macht. Diese Veränderung ist die Grundlage für eine Zwischenbildberechnung, wie sie im Z3000 integriert wurde.


Im Bild oben ist der optische Block mit einem der LCDs zu sehen, erkennbar an der großen Metalllasche zur passiven Kühlung. Um den nativen Kontrast zu erhöhen, haben die Ingenieure hinter dem LCD einen zusätzlichen Polfilter verbaut, der schlecht polarisiertes Streulicht aus dem Lichtweg filtert, und so den Schwarzwert weiter verbessert.

 

1.1.4 Belüftungssystem und Staubschutz
Keinerlei Veränderung erfuhr das Belüftungssystem des Projektors. Dies war auch nicht notwendig, denn das Chassis bot schon mit dem Z2000 eine der leisesten Belüftungen (ca.19dB im Eco-Modus) mit hoher Staubsicherheit am Markt, die auch in der neuen Generation ohne Veränderungen nach wie vor vorbildlich bleibt. Die Luft zur Kühlung der LCD-Panels wird an der Rückseite durch einen feines Filterflies angesaugt. Es hält den meisten Staub sicher zurück, sollte aber regelmäßig gereinigt werden.


Nach wie vor nur bei Sanyo-Projektoren findet man die Möglichkeit zur nachträglichen Staubentfernung auf den LCDs. Zu diesem Zweck befinden sich auf der Geräteunterseite sechs Löcher:


Die Löcher sind sicher hinter einer Staubschutzklappe verborgen


Dazu gehört der legendäre "Hurricane Blower", der nach wie vor keine Wirbelstürme verursacht, aber genügend Luftdruck, um eventuelle Staubkörner von den LCDs zu blasen.


Man steckt den kleinen Blasebalg in die Löcher des Projektors und kann so die Vorder- und Rückseite jedes der drei Panels reinigen. Bei allen anderen Herstellern muss man den Projektor im Falle von Staubbefall in den (nach der Garantie kostenpflichtigen) Service schicken.

Eine Verbesserung im Aufbau ist uns dann doch aufgefallen: Die Projektionsoptik ist nun in einen schwarzen Plastiktrichter gefasst, der sowhl störendes Streulicht als auch Staubgefährliche Schlitze verhindert.


Die Z3000-Optik, erstmals mit Staub- und Lichttrichter


Für das notwendige Licht sorgt nach wie vor eine 165Watt UHP-Lampe, die dem Projektor eine maximale Lichtstärke von 1200 Lumen verleihen soll. Wie hoch die "Netto-Werte" ausfallen, wird der Bildtest verraten.


Das Lampenmodul kann bequem an der Projektorenrückseite
gewechselt werden

Abgeführt wird die aufgewärmte Luft auf der rechten Projektorseite, was man an dem großen Luftungsgitter gut erkennen kan. Dahinter befinden sich zwei leistungsstarke und besonders große Lüfter, die mit moderaten Umdrehungszahlen viel Luft bewegen können.


Abluft auf der rechten Seite, mit großen Lüftern


Bei der Aufstellung ist zu beachten, dass der Projektor sowohl nach hinten (Lufeinlass) als auch nach rechts (Luftablass) genügend Abstand zu eventuellen Wänden hat. Eine Platzierung in einem engen Regal z.B. ist nicht empfehlenswert.

 


1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Unverändert vorbildlich ist auch die gebotene Vielfalt der Anschlüsse: Mit zwei HDMI Eingängen (HDMI 1.3 Standard), zwei analogen YUV-Eingängen sowie den herkömmlichen PC-, SVideo- und Composite Eingängen ist der Projektor jeder Anwendung gewachsen und zeitgleich zukunftssicher.


Anschlussseite des PLV-Z3000

An Signalarten werden, wie es sich in dieser Preisklasse gehört, alle neuen Standards und Auflösungen unterstützt:

525i (480i), 525p (480p), 625i (576i),
625p (576p), 750 (720)/50p,
750 (720)/60p, 1,125 (1,080)/24p,
1,125 (1,080)/50i, 1,125 (1,080)/50p,
1,125 (1,080)/60i, 1,125 (1,080)/60p

Mit all diesen Signalvarianten funktioniert auch die Zwischenbildberechnung, die die Bildrate auf 96Hz bis 120Hz (je nach Ausgangsfrequenz) erhöht. Und: Das, was beim Z2000 noch falsche Gerüchte waren, ist nun beim Z3000 Wirklichkeit: Er verfügt über einen Reverse-Pulldown für 60Hz-Filmaterial und kann so das störende Bildruckeln durch den 3:2 Pulldown wirksam wieder entfernen. Damit werden Spielfilem von NTSC DVDs aber auch Blu-rays wesentlich flüssiger in der Darstellung.

 


1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Sanyo Projektoren gehören in jeder Generation stets zu den flexibelsten Modellen am Markt. Auch hier gab es in dieser Generation keinen Handlungsbedarf, um diese Spitzenposition zu verteidigen:

Vereinfacht wird die Aufstellung durch einen optischen Lensshift, wie er bei modernen LCD-Projektoren mittlerweile Standard ist. An zwei Einstellreglern auf der linken Projektorenseite kann das Bild sowohl vertikal als auch horizontal verschoben werden.


Lensshifträder auf der linken Seite

Der Spielraum des Lensshifts ist dabei groß: Bis zu 100% vertikal und 50% horizontal kann das Bild verschoben werden. Ist die passende Einstellung gefunden, kann die Mechanik mit einem Schiebeschalter verriegelt werden, so dass sich die Optik nicht mehr nachträglich verstellen kann (Bild oben).


Die Lensshift-Mechanik im Inneren:
Plastik, aber dennoch zuverlässig


Zu dem Lensshift gesellt sich ein großer 2-Fach Zoom, in der Aufstellung ist der Z3000 (genau wie der Z2000) damit so flexibel, wie kaum ein anderer Projektor am Markt. Er kann ohne große Verluste in der Bildqualität nahezu überall im Raum aufgestellt werden.


Die Projektionsoptik ermöglicht
einen großen Zoombereich

Die spezielle HD-Projektionsoptik (Bild oben) kommt nur zum Vorschein, wenn der Beamer in Betrieb ist. Nach dem Ausschalten wird sie staubsicher hinter einer Klappe versteckt, was auch der Optik des Projektors gerade unter Wohnzimmerbedingungen zu Gute kommt.


Aufstellungseigenschaften des Z3000

Ein praktischer Abstandsrechner findet sich auf der Herstellerseite. Insgesamt gehört der Z3000 nach wie vor zu den flexibelsten FullHD Projektoren, und das nicht nur in seiner Preisklasse. Die Aufstellungseigenschaften sind mehr als überzeugend, lassen aber klar den Luxus der Mitsubishi oder Panasonic-Modelle verzichten, bei denen viele der mechanischen Teile motorisiert per Fernbedienung zu steuern sind. Da man den Projektor im Heimkino in der Regel aber nur einmal installiert, ist dies zu verschmerzen.

 

1.4 Fazit Technik

Der technische Überblick hat gezeigt, wo die Konstrukteure mit dem PLV-Z3000 die technischen Verbesserungsschwerpunkte gesetzt haben: In der Bewegungsschärfe und im Kontrast. Dies macht Sinn, denn gerade im Kontrast hatte der Vorgänger die größten Schwächen. In den anderen technischen Merkmalen hingegen, wie Aufstellung und Belüftung, bestand kein Verbesserungsbedarf, so dass diese auch unverändert blieben.

 


2. Bedienung (Know How Link hier)

Ebenfalls wenig bis gar nicht hat sich das Bedienkonzept verändert. In sieben verschiedenen Hauptrubriken sind alle Funktionen unterteilt: „Bild“, „Bildanpassung“, „Formatanpassung“, „Format Bild“, „Eingang“, „Einstellung“ und „Information“.

 

2.1 Menüs

Wir stellen die Rubriken und wichtigsten Funktionen im Einzelnen vor: Im "Bild"-Menü kann der Anwender verschiedene Werks-Presets aktivieren, sieben verschiedene Modi stehen dabei zur Auswahl. Wir werden im Bildtest genau auf die einzelnen Bildmodi eingehen.


Hat man eigene Justagen am Bild vorgenommen, so kann man diese in einer der ebenfalls sieben Speicherbänken ablegen. Zudem können die Speicherbänke auch individuell benannt werden, so dass man die jeweilige Konfiguration leichter der zweckmäßigen Anwendung zuordnen kann.


Die zweite Hauptrubrik, das Bildanpassungs-Menü, beinhaltet alle Funktionen zur Kalibrierung der Bildausgabe.

Auf der ersten Ebene (Bild oben) finden sich neben den üblichen Parametern (Kontrast, Helligkeit, Farbton etc.) drei Regler für die Grundfarben, die sich auf alle Helligkeiten gleichmäßig auswirken. Ein grober Weißabgleich ist damit möglich. Je nach Preset erscheinen dabei unterschiedliche Werksvoreinstellungen.


Die zweite Ebene (oben) beinhaltet neben der Schärfe eine einfache Gammafunktion, mit der die gesamte Helligkeitsverteilung des Bildes beeinflusst werden kann. Hinter der Funktion "Progressiv" verbirgt sich die Aktivierung des De-Interlacer-Filmmodus.

Mit "Lampenkontrolle" kann der Anwender die erwünschte Lampenfunktion auswählen. Für die meisten Nutzer wird der Eco-Modus Favorit sein, da er für die leiseste Belüftung sorgt. Für das beste Bild hingegen sollen hingegen die "A 1,2"-Modi sorgen, da hier die Lampe adaptiv angesteuert wird, und sie so einen höheren Dynamikumfang erlauben.

Die dritte Ebene schließlich verbirgt sch hinter dem „Erweiteren Menü , das für Experten besonders interessant ist:

Das erweiterte Menü bietet neben meist sinnlosen Zusatzfunktionen auch durchaus sinnvolle Erweiterungen. Erwähnenswert sind hier zwei verschiedene adaptive Irismodi, so dass der Anwender seinen persönlichen Geschmack und die Raumbegebenheiten mit einfließen lassen kann. Auch kann der maximale Öffnunsggrad der Iris frei programmiert und damit ihre Agressivität beeinflusst werden. Eine besondere Rolle spielt auch das "Dynamische Gamma", das einen speziellen Einfluss auf die Bilddarstellung hat, Details dazu im Bildtest.

Neu hinzu gekommen sind die Optionen "Smooth-Motion-Wiedergabe" und "5:5 Pulldown", sie haben mit der neuen 120Hz-Technologie zu tun. Auf beide werden wir an entsprechender Stelle im Bildtest genau eingehen.

Wegrationalisiert wurde gegenüber dem Z2000 leider die Option "Color List", mit der man verschiedene Farbräume einfach abrufen konnte. Geblieben ist nur das umständliche Color-Management, das gerade für Laien wenig praktikabel ist. Bewährt und beibehalten wurden die Parameter zum Einstellen der Farbtemperatur: Statt mit den üblichen RGB Gain- und Biasoptionen kalibriert man die Farbtemperatur mittels eines Farbequalizers.


RGB-Equalizer des Z3000


Der Equalizer arbeitet absolut hervorragend: Mit den allgemeinen RGB-Reglern des Bildmenüs justiert man den Weißpegel, mit dem Equalizer erfolgt das Feintuning. Nach nur wenigen Minuten hat man den Projektor erfolgreich kalibriert.


Die dritte Hauptkategorie „Formatanpassung“ bietet weitere nützliche Funktionen, besonders hervorzuheben sind die variable Overscanregelung und die horizontal und vertikal verstellbare Bildlage.

 

Die Kategorien „Format Bild “ und „Eingang“ dienen zur Auswahl des gewünschten Bildformats (16:9, 4:3 etc.) und Eingangs (HDMI, Komponente etc.).




Es verbleiben die Hauptkategorien „Einstellung“ und „Informationen“. Erstere bietet überwiegend Funktionen zur Projektorenbedienung. Sehr wichtig in diesem Menü ist die Wahl des HDMI-Pegels, hier werden bei Heimkino-Installationen die meisten Fehler begangen, die unweigerlich in einem starken Kontrastverlust enden.


Besonders lobenswert ist die Zähluhr für den Staubfilter, so hat der Anwender stets einen Überblick darüber, wie viele Stunden seit der letzten Reinigung vergangen sind (und damit das Staubrisiko steigt).

 

Der Informationsscreen hält interessante Daten über das eingespeiste Signal und den gewählten Bildmodus parat. Auch die Lampen- und Filterzeit wird hier übersichtlich angegeben.




2.2 Fernbedienung

Unverändert beibehalten wurden nicht nur die Menüs, sondern auch die dazugehörige Fernbedienung. Auch das ist kein Nachteil.

Die Tastenanordnung ist sehr durchdacht: Im oberen Teil befinden sich die gängigsten Tasten in besonders großer Ausführung, darunter direkte Eingangswahltasten (links) und wichtige Bildparameter (rechts). Dies alles ist in abgedunkelten Räumen rot elektrisch beleuchtbar. Ebenfalls hervorragend ist die Reichweite des Infrarotsenders. Der Projektor reagiert zuverlässig und schnell auf die Kommandos, auch in größeren Räumen, so muss es sein.

Auch direkt am Projektor kann die Bedienung erfolgen, zu diesem Zweck befinden sich die wichtigsten Funktionstasten auf der Projektorenoberseite.

 

Es hat lange gedauert, bis Sanyo ein Bedienkonzept gefunden hat, das mit guter Struktur und vielen Funktionen überzeugt. Mit dem Z2000 ist dies erstmals gelungen und daher ist es begrüßenswert, dass es auch beim Z3000 mit nur kleinen Updates übernommen wurde. Gerade die gebotenen vielseitigen Funktionen verdienen Lob. Verbesserungspotenzial besteht aber immer noch: Für die nächste Generation wünschen wir uns weniger verschachtelte Untermenüs, ein leistungsfähigeres und besser zu bedienendes Color-Management und noch mehr Einflussmöglichkeiten auf die adaptive Lichtblende.

 


3. Bildtest

In dem kommenden Kapitel entscheidet es sich, ob die zahlreichen optischen und elektronischen Verbesserungen sich auch im Bild positiv bemerkbar machen. Die Chancen stehen gut, denn schon der Z2000 war ein für seine Preisklasse leistungsfähiger Beamer. Wenn sein Ausgangspotenzial mit dem neuen 3000er weiter gesteigert werden konnte, kann eigentlich nichts schief gehen....

 

3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Wie bereits unter "Technik" erwähnt, ist der optische Aufbau der neuen D7'-LCDs gegenüber der D7-Generation unverändert geblieben. Lediglich die Steuerelektronik wurde verändert. Da im Z3000 zudem keine schärferelevanten Komponenten (Optik, Prisma) verändert wurden, ist das Bildergebnis in Sachen Pixelstruktur gleich.


Pixelstruktur des Z3000 aus der Nähe


Das Foto oben zeigt, wie sich das Projektionsbild aus vielen kleinen einzelnen Pixeln zusammensetzt, rund zwei Millionen an der Zahl. Diese kann man aber nur aus nächster Nähe erkennen, so klein sind sie selbst bei Bildbreiten von 2,5m. Aus angemessenen Betrachtungsabständen ist die Pixelstruktur hingegen für das Auge nahezu unsichtbar. Wesentlich bessere Ergebnisse erzielen nur LCOS Projektoren oder der Konkurrent Panasonic PT-AE3000, dessen Screen-Smooth-Technologie die Pixelstruktur vermindert, ohne die Schärfe zu beeinträchtigen.

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)http://www.cine4home.de/knowhow/Projektoren-Testkriterien/Testkriterien.htm#13

Die nach wie vor komplizierteste Thematik in einem jeden Beamer-Test stellt der Farbraum dar. Eigentlich ist die Prozedur in der Theorie sehr einfach: Die Videonorm setzt gewisse Grundfarbtöne voraus, aus denen alle Farben gemischt werden. Die Prmärfarben sind gleichsam der Malkasten des Beamers. Verwendet der Beamer die genau (durch Koordinaten) festgelegten Grundfarben, erfüllt er die Grundvoraussetzung für die akkurate Darstellung von DVDs, Blu-rays etc..

Doch leider ist unsere veraltete Videonorm nicht in der Lage, die kräftigen Farbtöne von Kinofilmen adäquat immer zu reproduzieren, zu "blass" sind ihre Grundfarben. Dies stört auch die Ingenieure, zumal moderne Aufnahme- und Wiedergabegeräte zu wesentlich kräftigeren Farben, sprich größerem Farbraum, in der Lage sind. Als Konsequenz wird mit modernen Digital-Projektoren ein wesentlich größerer Farbraum realisiert, der wesentlich mehr Farbnuancen zulässt. Sogar einen neuen Videostandard gibt es, den xvYCC-Standard, der die kräftigeren Grundfarben zur Mischung festlegt.

Dies alles sind begrüßenswerte Entwicklungen, denn schließlich sollte ein hochwertiger Projektor in der Lage sein, Bilder möglichst wirklichkeitsgetreu zu reproduzieren. Doch leider gibt es ein Problem: Die Filmstudios, die für die Veröffentlichung der Kaufsoftware, sprich DVDs und Blu-rays, verantwortlich sind, ignorieren bislang den neuen Farbstandard, alle Masterings setzen nach wie vor den veralteten Videostandard zu Grunde. Stellt man nun eine DVD oder Blu-ray mit erweitertem Farbraum des Projektors dar, so erscheinen viele Farbnuancen zu kräftig, besonders auffällig an Gesichts- und Naturfarben. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass ein Projektor ein "Video-Preset" für den Farbraum zur Verfügung stellt, oder zumindest ein effektives Color-Management, das eine Kalibrieung aller Primär- und Sekundärfarben zulässt. Hat er das nicht, ist solange keine perfekte Darstellung von Spielfilmen möglich, bis die Filmfirmen ebenfalls auf den erweiterten Farbraum für ihre Kaufsoftware umschwenken. Die meisten Projektoren gehobener Preisklasse bieten daher mittlerweile verschiedene Presets oder ein ausführliches Color-Management in ihrem Bildmenü


Wie sieht es nun mit dem PLV-Z3000 aus? Zunächst messen wir den nativen Farbraum des Projektors in den Modi, bei denen der zusätzliche Farbfilter nicht in den Lichtweg geschoben wird. Als Ergebnis erhalten wir einen für LCD-Projektoren typischen Farbraum (weißes Dreieck).


Nativer Farbraum des Z3000

Die Grundfarben Rot und Blau sind relativ nahe bei ihren Sollwerten, auch wenn sie die letzte Perfektion vermissen lassen. Die größte Abweichung zeigt sich in Grün, das im Vergleich zur Norm zu kräftig ausfällt. Obwohl dieser Farbraum nicht die unter HighEnd-Ansprüchen absolut präzise Farbreproduktion erlaubt, sind die Ergebnisse in der Farbdarstellung mit gut zu bewerten. Das Filmbild wirkt nicht künstlich übersättigt oder zu einer Grundfarbe hin übermäßig verfremdet.


Im nächsten Schritt aktivieren wir einen der für abgedunkelte Heimkinos vorgesehene speziellen Kino-Modi. Bei ihnen schiebt sich der zusätzliche Farbfilter in den Lichtweg (vgl. Kapitel Technik) und filtert die Farbtemperatur optisch in Richtung 6500K / D65. Mittlerweile sind die Ingenieure aber dazu übergegangen, den Filter auch dafür zu nutzen, besodners "reine" Grundfarben aus dem Lampenspektrum herauszufiltern und so einen möglichst großen Farbraum zu realisieren. Verfolgt der erstmals bei einem Sanyo-Heimkinobeamer angewendete Filter das selbe Ziel?.


Die gelben Spektralanteile um 570nm
werden vom internen Farbfilter herausgefiltert


Die Messung gibt die Antwort: Ja, der zusätzliche Filter vergrößert den Farbraum ungemein und spannt das Dreieck gleichmäßig über die Videonorm (dunkles Dreieck) auf:


Erweiterter Farbraum in den Kino-Modi


Im Ergebnis liefert der Z3000 eine beeindruckende Farbenpracht, die aber, wie bereits oben begründet, nicht immer eine adäquate Reproduktion von DVDs und Blu-rays zulässt. In vielen Szenen tendiert das Bild zu einer zu bunten Darstellung, die etwas Natürlichkeit vermissen lässt. Ein Preset, das die Videonorm simuliert, fehlt leider ebenso, wie ein praktisches Farbmanagement. Zwar verfügt der PLV-Z3000 über eine Art Color-Management, doch bietet es keine funktionsgemäße Abstimmung auf die Videonorm (zwar lassen sich die Primärfarben justieren, doch werden nicht alle Mischfarben dementsprechend beeinflusst, es handelt sich lediglich um eine selektive Farbkorrektur), so ist der Anwender auf die beiden Werks-Farbräume angewiesen. Mit ihnen ist die Darstellung des Bildes aber durchaus sehr ansprechend, so dass man diese Ungenauigkeiten nicht überbewerten sollte. Dennoch: In dieser Preisklasse setzen wir mittlerweile ein leistungsfähigeres Color-Management oder genauere Werkspresets voraus, daher gibt es Abzug in dieser Disziplin.

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Noch wichtiger für eine natürliche Farbdarstellung ist die Farbtemperatur. Nur wenn die Mischung der drei Grundfarben präzise nach der Videonorm erfolgt, ist die Bilddarstellung farblich neutral und reproduziert die Farbtöne, die von den Filmemachern auch wirklich beabsichtgt werden. Nach Videonorm müssen neutrale Graustufen eine Farbtemperatur von 6500K / D65 ergeben.

Oft sind die Hersteller in der Abstimmung der Farbtemperatur etwas nachlässig, um Produktionszeit zu sparen. Je größer die Toleranzen, desto schneller ist ein Beamer in der Fabrik "eingemessen". Der Z2000 bot in unserem Test vor einem Jahr durchschnittliche Ergebnisse, jedoch keine absolute Präzision. Hat Sanyo hier nachgebessert? Wir beginnen mit dem Modus, der besonders viel Präzision verspricht: "Kino Authentisch".



Farbtemperatur "Kino Authentisch"


Das Ergebnis dieses Presets ist absolut verblüffend. Wie mit dem Lineal gezogen wurde die Mischung der Grundfarben in nahezu allen Helligkeitstufen punktgenau auf die von der Videonorm vorausgesetzten 6500K / D65 abgestimmt, sogar in dunklen Graustufen nahe an Schwarz. So mancher "professionelle Kalibrierer" erreicht nachträglich nicht einmal so gute Ergebnisse, bei diesem Preset besteht kein Nachbesserungsbedarf, so muss es sein. Wir machen weiter mit dem Modus "Kino Hell", der dem Namen nach mehr Helligkeit verspricht:



Farbtemperatur "Kino Hell"


Auch hier zeigt sich eine absolut hervorragende Abstimmung auf die richtige Farbtemperatur, eine Nachbesserung macht kaum Sinn. In Sachen Farbtemperatur scheint sich der zusätzliche Farbfilter bezahlt zu machen. Noch mehr Licht verspricht der Modus "Brilliant Cinema", der ebenfalls den internen Filter verwendet.



Farbtemperatur "Brilliant Cinema"


Die Farbgenauigkeit des Brilliant Cinema Modus fällt leider nicht ganz so genau aus, hier macht sich eine Kalibrierung bezahlt. Doch auch ab Werk werden akzeptable Toleranzen eingehalten, so dass die Wiedergabe ansprechend erscheint. Ähnliches gilt für die Werkseinstellung "natürlich", die ebenfalls gut abgesteimmt ist, mit einem leichten Blauüberschuss die Farbdarstellung aber etwas "abkühlt":



Farbtemperatur "Natürlich"


Soweit die Bildmodi mit internem Farbfilter, wie sieht es mit den auf Helligkeit getrimmten Modi ohne Farbfilter (und kleinerem Farbraum) aus? Auch hier sind deutliche Verbesserungen zu verzeichnen. Während beim Z2000 der "Lebendig"-Modus für eine Projektion farblich kaum zu gebrauchen war, ist die Toleranz beim Z3000 angemessen.



Farbtemperatur "Lebendig"


Zu Gunsten der Helligkeit wird in diesem Preset ein kleiner Rotmangel in Kauf genommen, der aber nicht so gravierend ausfällt, um das Bild sehr stark zu verfremden. Zudem kann die Farbtemperatur schnell mittels RGB-Parameter angepasst werden. Der Lebendig-Modus ist ein akzeptabler Kompromiss aus Farbgenauigkeit und Helligkeit. Anders sieht das im Dynamik-Modus aus:



Farbtemperatur "Dynamik"


Hier wird das native Lampenlicht ohne Korrektur auf die Leinwand gebracht, um die maximale Helligkeit und den maximalen Kontrast zu erzielen. Mit einem UHP-typischen Rotmangel von rund 50% kann von einer adäquaten Farbdarstellung aber nicht mehr die Rede sein. Dieser Modus ist daher nur zu benutzen, wenn wirklich alle Lichtreserven in nicht abgedunkelten Räumen benötigt werden.


Insgesamt gibt der Sanyo PLV-Z3000 in Sachen Farbtemperatur eine sehr gute Figur ab. Er bietet zahlreiche Werksmodi, die allesamt sinnvoll abgestimmt sind und bietet darüber hinaus zahlreiche Einstellmöglichkeiten (vgl. Kapitel 2) zur nachträglichen Korrektur. Für die Kino-Modi muss man diese Einstellmöglichkeiten noch nicht einmal nutzen, so gut sind die jeweiligen Kino-Presets. Besser geht es kaum, daher hat sich der 3000er in dieser Disziplin Höchstnoten verdient. Lediglich durch den zu großen Farbraum wirkt das Bild trotz perfekter Farbtemperatur stellenweise übersaturiert, allerdings im tolerablen Rahmen.

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Drei der technischen Verbesserungen gegenüber dem Z2000 zielen auf eine Verbesserung des Kontrastes und des Dynamikumfanges ab: Interner Farbfilter, neue Blendenmechanik, zusätzliche Polfilter. Daher wird es in diesem Kapitel jetzt spannend: Bringen diese Veränderungen die gewünschten Steigerungen?

Eine objektive Kontrastermittlung ist aufgrund der vielen Bildparameter des Z3000 sehr komplex. Der Beamer zeigt nicht nur "ein Gesicht", sondern je nach Konstellation gleich dutzend verschiedene. So bietet er z.B. zwei verschiedene Steigerungsmaßnahmen für den Dynamikumfang:

- Ein adaptives Blendensystem
- Eine adaptive Lampensteuerung

Beide Systeme sind abschaltbar oder in verschiedenen Modi zu betreiben. Damit die Tabelle der Messwerte nicht explodiert, haben wir die Maximal-Werte ermittelt, die mit diesen Systemen erreicht werden können. Dies bedeutet, dass wir an entsprechenden Stellen die Werkspresets nachjustiert haben, um wirklich repräsentative Aussagen machen zu können.

Als nächste zuschaltbare Technik, die signifikant die Helligkeit und den Kontrast beeinflusst, ist der interne Farbfilter zu erwähnen. Er ist fest an die Bildmodi gekoppelt und kann vom Anwender nicht deaktiviert werden. Die "Kino"-Modi nutzen diesen Farbfilter, die Modi "Lebendig" und "Dynamik" nicht.

"Last but not least" verbleibt der Einfluss des Zooms auf den Kontrast, durch die Projektionsoptik bedingt. Wir haben die jeweiligen Maximalwerte, einmal bei maximal ausgereiztem Zoom, einmal bei minimalen Zoom, emittelt, um den Spielraum, in dem sich der Beamer bewegt, aufzuzeigen.

 

3.4.1 Dynamik- / Lebendig Modus
Soweit die Vorbemerkungen, chronologisch beginnen wir mit dem nativen Kontrast des Projektors, sprich der Bildtiefe, die der Lichtweg ohne zusätzliche technische "Helferlein" erreichen kann. Das native maximale Kontraspotenzial des Z3000 wird in dem Dynamikmodus, ohne jegliche Farbkalibrierung deutlich. Sage und schreibe 3400:1 bis 5200:1 (!!) erreicht der Projektor (je nach Zoom), dies sind für einen LCD-Projektor absolut fantastische Werte, erstrecht in dieser Preisklasse. Die große Steigerung verdankt er den zusätzlichen Kontrast-Filtern, die hinter den LCD-Einheiten platziert wurden. Doch wie wir wissen, ist dieser Modus wegen der inadäquaten Farben nur bedingt nutzbar.

Kalibriert man den Dynamik-Modus, oder nutzt den farblich besser abgestimmten Lebendig-Modus so bleibt ein nativer Netto-Kontrast von immernoch 2000:1 bis 3000:1. Auch dies sind absolut beachtliche Werte, zumal der Lebendig-Modus diese Ergebnisse mit Lichtleistungen von bis zu über 600 Lumen kombinieren kann. Im Ergebnis zeigt sich ein sehr räumliches und ansprechend helles Bild, das auch durch seine Farbdarstellung zu überzeugen weiß. In jeder Hinsicht ist eine Verbesserung zum Z2000 zu verzeichnen. Lediglich der Schwarzwert zeigt so noch deutliche Schwächen, was man in dunklen Szenen ohne starke Kontraste schnell bemerkt. Zur Behebung dieses Mangels bietet der Z3000 jedoch weiterführende Techniken, die den Schwarzwert und damit den Dynamikumfang verbessern.

Als erste Technik ist da der adaptive Lampenmodus, der die Lampe bei dunklen Szenen dimmt und so weniger Lichtleistung ins Bild einbringt. Dadurch wird der Schwarzwert verbessert. Messtechnisch schafft es diese einfache Technik tatsächlich, den sequentiellen Kontrastumfang auf rund 3000:1 bis 4500:1 bei richtigen Farben (!) zu steigern. Dies sind ebenfalls beachtliche Werte, doch unter High-End Ansprüchen wird die Steigerung mit einem gelegentlichen Helligkeitspumpen erkauft. Derartige Nebeneffekte hatte die adaptive Lampenschaltung bei Sanyo-Beamern bisher nicht, weshalb wir entweder eine agressiverere Programierung im Falle des Z3000 vermuten, oder der höhere native Kontrast derartige Nebeneffekte begünstigt.

Wesentlich stärker gespreizt wird der native Kontrast des Projektors zudem durch die adaptive Blende, die, wie schon beschrieben, im Z3000 nun mit Echtzeit-Mechanik ausgestattet ist. Sie arbeitet wesentlich effektiver und unmerklicher, was störende Nebeneffekte angeht, als die langsame Blende des Z2000. Bei ihrer Konfiguration ist aber einiges zu beachten: Im erweiterten Menü kann man mit der Option "Iris-Einstellung" den Wirkungsgrad der Blende beeinflussen, sprich wie aggressiv sie in den Lichtstrom eingreift. Leider beeinflusst diese Option aber nur den maximalen Öffnungsgrad, bei "0" öffnet die Blende in hellen Szenen vollständig bei "-30" z.B. nur halb. Je "milder" man die Blende also hier einstellt, desto weniger öffnet sie sich, desto dunkler wird auch die Bildausgabe. Einen maximalen Schließungsgrad kann man nicht einstellen. In unseren Augen ist ein Helligkeitsverlust zu Gunsten einer weniger agressiven Iris ein eher schlechter Kompromiss, weshalb wir einen Einstellrahmen von "0" bis "-15" empfehlen, nicht jedoch darüber hinaus. Zudem kann die Blende in zwei Modi "Modus 1/2" betrieben werden. In unseren Sehtests hat sich gezeigt, dass der Modus 1 homogener arbeitet, während der Modus 2 zu Bildpumpen und zu starker Abdunklung neigt. Beherzigt man diese Konfigurationen, so steigert die Blende den Kontrast auf die Werksangabe von bis zu 70,000:1, kalibriert im Lebendig Modus immerhin noch bis zu 10,000:1. Bis zu 650Lumen kann der Projektor mit diesen vorbildlichen Kontrastwerten verbinden. Damit gelingt ihm in diesem Modus der Spagat zwischen ansprechend hellem Bild und gutem (wenn auch nich perfekten) Schwarzwert.

 

3.4.2 "Kino"-Modi
Der Z3000 verfügt über gleich drei verschiedene Kino-Modi (Brilliant Cinema, Kino authentisch, Kino Hell). Sie alle vewenden automatisch den internen Farbfilter, der elektrisch vor die Lampe geschoben wird. Interessant ist es dabei, wie sich dieser Filter neben der Erweiterung des Farbraumes auf den Kontrast und die Helligkeit auswirkt. Wir beginnen wieder mit dem nativen Kontrast, er beträgt maximal ca. 3000:1 bei richtiger Farbtemperatur. Dies ist ein für die aktuelle LCD-Generation hervorragender Wert und eine deutliche Steigerung gegenüber dem PLV-Z2000, ein hoher Inbild-Kontrast wird damit gewährleistet. Der Cinema-Filter zeigt dabei eine signifikante Verbesserung des Schwarzwertes, nicht aber des Kontrastes. Daraus lässt sich ableiten, dass der interne Filter lediglich das Primärziel verfolgt, den Farbraum zu erweitern. Durch die gezielte Lichtfilterung von Gelbanteilen wird dadurch ein großer Lichtverlust in Kauf genommen: Ca. 50% der Helligkeit büßt der Z3000 kalibriert durch den großen Farbraum ein und erreicht je noch Zoom und Lampenmodus noch ca. 450Lumen. Auch wenn man mit einem anders gewählten, internen Filter mehr erreichen hätte können, so muss sich der Z3000 vor der Konkurrenz nicht verstecken. Mit internen Farbfiltern erreichen die meisten anderen Modelle am Markt ebenfalls keine höheren Werte. Seine Helligkeit reicht aus, Bildbreiten bis 2,8m angemessen auszuleuchten. Wer mehr wünscht, kann zudem auf den Lebendig-Modus ausweichen.

Die Blende ist in den Kino-Modi so programmiert (Konfiguration wie oben), dass der Dynamikumfang auf 10,000:1 bis 20,000:1 gesteigert wird. Auch dies entspricht dem aktuellen Stand der Technik und gewährleistet einen sehr guten Schwarzwert, der auch in kontrastarmen, dunklen Szenen keinen störenden Grauschleier auf das Bild legt. Zusammenfassend die detaillierten Messergebnisse in einer Tabelle:



Kontrast & Helligkeit
Sanyo PLV-Z3000

Modus

Kontrast
Tele

Kontrast
Weitwinkel

Helligkeit
Eco
Weitwinkel

Helligkeit
A1
Weitwinkel

Helligkeit
Eco
Tele

Helligkeit
A1
Tele

 

 

 

 

 

 

 

Brillant Cinema
Nativ

2848:1

1954:1

255

402

160

297

Brillant Cinema
A1

4264:1

3053:1

 

 

 

 

Brillant Cinema
A1, Blende

20254:1

15157:1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kino hell
Nativ

2309:1

1645:1

206

308

128

190

Kino hell
A1

3533:1

2489:1

 

 

 

 

Kino hell
A1, Blende

15093:1

11684:1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kino authentisch
nativ

2586:1

1856:1

136

245

91

161

Kino authentisch
A1

4017:1

2816:1

 

 

 

 

Kino authentisch
A1 Blende

15987:1

12376:1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dynamik
nativ

5159:1

3359:1

717

1067

427

636

Dynamik
A1

7837:1

5090:1

 

 

 

 

Dynamik
A1 Blende

99861:1

80873:1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lebendig
nativ

3063:1

1938:1

399

612

237

365

Lebendig
A1

4651:1

2899:1

 

 

 

 

Lebendig
A1, Blende

8290:1

5922:1

 

 

 

 

 

3.4.3 Fazit Kontrast
Wie man sieht, hängen die Ergebnisse stark von den gewählten Modi, dem Projektionsabstand und der Konfiguration der dynamischen Zusatzschaltungen ab. Die richtige Wahl zu treffen, ist dabei schwer und mag den ein oder anderen Laien überfordern. Es ist daher ratsam, einen kompetenten Fachhändler aufzusuchen, der das Gerät für die persönlichen Bedürfnisse optimal vorkonfiguriert. Wir geben an dieser Stelle auch schon ein wenig Tipps:

Um nicht zu viele Lichtreserven zu verschenken, sollte man den Z3000 lieber näher als weiter von der Leinwand weg platzieren. Eine Position im mittleren Zoombereich ist ein guter Kompromiss aus Helligkeit & Kontrast. Wer es lieber hell mag, dem sei zudem der Lebendig-Modus angeraten, da er ohne großen Farbraum und ohne internen Filter alle Lichtreserven mobilisiert. Er sollte aber für perfekte Farben vom Experten nachkalibriert werden. Wer hingegen "Schwarzwert-Fetischist" ist, der wählt einen der Kino-Modi. Aber auch hier sollte man den Projektor je nach Bildbreite nicht zu weit weg von der Leinwand platzieren, damit das Bild nicht zu dunkel wird, zumal die Lampe mit Alterung auch Lichtleistung verliert.

Hat man die für die eigenen Bedürfnisse optimale Konfiguration gefunden, überzeugt der PLV-Z3000 mit einer beeindruckenden Bildtiefe, die sich vor allem in mittelhellen Szenen besonders stark zeigt. Tageslichtszenen kann er zudem genauso glaubhaft darstellen, wie dunkle Nachtszenen, die kontraststeigernden Maßnahmen, vor allem der zusätzliche Polfilter, machen sich mehr als bezahlt. Auch in Sachen Blende ist eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorgänger zu verzeichnen, doch absolut perfekt arbeitet sie noch nicht. Zwei störende Phänomene sind uns aufgefallen: Bei Bildszenen mit sehr großem Schwarzanteil (z.B. Weltraumszenen) schließt sich die Blende zu stark und dunkelt das Bild so stark ab, dass auch helle Elemente zu viel Leuchtkraft verlieren. Handelt es sich dabei noch um Szenen, bei denen die hellen Elemente kontinuierlich zunehmen, hellt das Bild merklich nach. In einer Beispielszene aus "Mission to Mars" wird dies deutlich: Solange das Raumschif klein in der Ferne schwebt, ist es grau und unterbelichtet. Je mehr es sich der Kamera nähert, desto mehr und mehr wird es aufgehellt, manchmal auch mit einem plötzlichen Helligkeits-Sprung.



Schwierige Szenen bringen die
Sanyo Blende an ihre Leistungsgrenzen


Andere Echtzeit-Blenden diverser anderer Projektoren zeigen in dieser Szene kein solches Pumpen, es besteht also noch Verbesserungspotenzial in der Ansteuerung. Besonders begrüßenswert wäre es, wenn der Anwedner den maximalen Schließwinkel der Blende selbst bestimmen könnte, damit würde das zu weite Schließen verhindert werden. Auch bei plötzlichen Schnitten von Dunkel nach Hell ist stellenweise ein leichtes Pumpen zu verzeichnen. Zu dieser Kritik muss aber auch gesagt werden, dass die aufgetretenen Nebeneffekte relativ selten im Filmbetrieb vorkommen. Die meiste Zeit über arbeitet die Blende zuverlässig und unbemerkt und wesentlich besser, als noch im Vorgänger Z2000. Dennoch müssen wir Punkte in dieser Kategorie abziehen.

 


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Trotz des erhöhten nativen und dynamischen Kontrastes fallen die Ergebnisse in Sachen Gamma identisch zu denen des Z2000 aus. Da es schon damals erfreuliche Ergebnisse waren, tut dies der Qualität keinen Abbruch.

Wir beginnen mit dem "Brilliant Cinema" Modus, der eine ansprechende Bilddarstellung erzeugt, die in der Vorführung gut ankommt.


"Brilliant Cinema"

Mit einem Anstieg von 2,01 fällt die Gammakurve zu flach aus. Dadurch wirken viele Bereiche künstlich aufgehellt, das Bild verliert an Natürlichkeit. Hier muss der Anwender nachbessern. Mit Hilfe des Gamma-Reglers kann die Kurve beeinflusst werden. Mit der Gammafunktion gelingt es, den von der Videonorm empfohlenen Wert von 2,2 zu erreichen. Allerdings geht die gewonnene Bildplastizität auf die Kosten der Durchzeichnung in dunklen Bereichen. Daher ist diese Korrektur nur für dunkle Heimkinoräume zu empfehlen. Schon wenig Streulicht im Raum reicht aus, um die Durchzeichnung störend zu verschlechtern.


Anders sieht es im "Kino-Hell" Modus aus: Hier liegt die Gammakurve bereits ab Werk bei ihrem Sollanstieg von 2,25.


Gamma "Kino Hell"

Allerdings leidet in diesem Modus ebenfalls die Durchzeichnung von dunklen Bereichen. Details mit wenig Kontrast drohen, im Schwarz unterzugehen, besonders in nicht komplett schwarz verkleideten Heimkinos mit Streulicht.


Von den Kino-Presets verbleibt der "Kino-Authentisch" Modus, der in seiner Gesamtheit am besten auf die akkurate Bildreproduktion ausgelegt ist. Hier verhält sich der Projektor auch besser ab Werk.


"Kino Authentisch"

Mit einem gleichmäßigen Anstieg von 2,31 hält sich der Projektor ohne Nachkorrektur nahe an die Videonorm. Gleichzeitig bietet er in dunklen Bereichen eine gute Durchzeichnung, so dass dieser Modus auch in nicht optimierten Räumen Verwendung finden kann. Das Bild wirkt realistisch und nicht künstlich verfremdet.


Wie bereits in den vorangegangenen Kapiteln herausgearbeitet, ist auch der "Lebendig-"Modus für eine besonders helle und dennoch kontraststarke Bildwiedergabe geeignet. Daher lohnt es sich auch, hier den Gammaverlauf zu untersuchen.


"Lebendig"-Modus

Wie im BrilliantCinema-Modus fällt der Helligkeitsanstieg zwar gleichmäßig, aber zu flach aus. Dadurch erscheint das Bild etwas zu "flau". Mit Hilfe des Gamma-Reglers kann man auch hier den Gammaanstieg pauschal erhöhen, was aber Durchzeichnung kostet.

 

3.5.1 "Adaptive Gamma" Funktion

Alle Ergebnisse oben spielen nur eine Rolle, wenn man die Funktion "Dynamic Gamma" abgeschaltet lässt. Für eine plastischere Bilddarstellung hat Sanyo dem PLV-Z3000 wieder die "Adaptive Gamma" Funktion spendiert. Sie zeigt in der Praxis ein subjektiv besseres Bild. Wie macht sie dies?

Tatsächlich handelt es sich hierbei um keine wirklich neue Funktion, schon zu alten Röhrenzeiten gab es derartige Bildverbesserer, oft unter dem Namen "Black Level Expander". Ihre Funktionsweise ist relativ schnell erklärt:

Vor der Darstellung des Filmbildes analysiert die Videoelektronik den Anteil an dunklen oder schwarzen Bildinhalten und den maximalen Weißpegel. Wird der maximale Weißpegel nicht erreicht (z.B. in einer halbdunklen Abendszene), liegen potentielle Kontrastreserven des Projektors brach. Um den InBild-Kontrast zwischen dunklen und hellen Bildinhalten zu erhöhen, werden nun die helleren Bildinhalte weiter aufgehellt und das Bild insgesamt mit einer steilen Gammakurve versehen, was den Kontrast weiter anhebt. Im Ergebnis erscheinen die helleren Bildinhalte leuchtstärker und grenzen sich so besser für das Auge von den dunklen Bildinhalten ab, ergo das Bild wirkt räumlicher.

Dazu ein Beispiel: Ein Filmbild zeigt eine Weltraumszene mit überwiegend dunklen und ein paar helleren Elementen. Kein Detail überschreitet eine Helligkeit von 65%. Bei einem nativen Weiß / Schwarz Kontrast von ca. 1000:1, kann der Projektor in dieser Szene maximal einen Kontrast von 650:1 im Bild erreichen. Die adaptive Gammafunktion bemerkt aber, dass kein Detail "heller" als 65% Weiß ist, und hebt diese Details nun eigenständig auf ca. 85% an. Gleichzeitig wird die Gammakurve umberechnet und im Ergebnis sind die hellen Elemente tatsächlich bis zu 850:1 mal heller als Schwarz. Dies ist ein vereinfachtes Rechenbeispiel, das den Plastizitätsgewinn durch den Adaptive Gamma-Modus anschaulich erklärt. In der Praxis kann man die genauen Unterschiede nur im Bild vergleichen, da Sanyo die Berechnungsgrundlagen nicht offiziell dokumentiert.

Mit Testbildern kann man sich die Funktionsweise gut vor Augen führen. Nimmt man z.B. ein Bild, das überwiegend aus schwarzer Fläche besteht, auf denen sich graue Balken nahe an Schwarz befinden, zeigen sich mit und ohne die adaptive Gammafunktion deutliche Unterschiede.

Im Bild oben sieht man die subtile Graustufen, die nahe an Schwarz sind. Aktiviert man die adaptive Gammafunktion, so hebt sie die dunklen Graustufen in ihrer Helligkeit an und macht sie so klarer sichtbar.

Die Frage ist nur, ob derart subtile Details tatsächlich so betont aus der Leinwand stechen sollen? Anders agiert das adaptive Gamma, wenn auch helle Bereiche im Bild existieren.

Bei obigem Testbild befinden sich nicht nur dunkle Elemente im Bild, sondern auch helle, ja sogar Weiß. Hier hat die adaptive Gammafunktion nicht die Möglichkeit zur Aufhellung, da ja Weiß im Bild vorkommt. Leider beeinflusst sie aber dennoch die Gammakurve, indem sie sie steiler macht. Im Ergebnis wird zwar der subjektive Kontrast erhöht, doch dunkle Details versumpfen in Schwarz, mehr als ohne adaptives Gamma.

Bei Bildern mit starken Hell-Anteilen bewirkt die Funktion sozusagen das Gegenteil, als bei dunklen, statt die Durchzeichnung zu verbessern, verschlechtert sie sie.


Vergleichbare Funktionen sind vielen auch aus der Bildbearbeitung bekannt: Jedes hochwertige Fotoprogramm bietet einen magischen Knopf ("Autobelichtung" oder ähnlich), der flau wirkende Bilder auf wundersame Weise plastischer aussehen lässt. Die Vorgehensweise ist dabei genau die Gleiche: Die Kontraste zwischen Hell und Dunkel werden durch Spreizung + steilere Gammakurve angehoben.

Doch was bei misslungenen Fotos sinnvoll ist, birgt bei der Filmreproduktion Risiken. Denn bei gut gemasterten DVDs ist die Helligkeitsverteilung im Bild ja vom Regisseur vorgegeben und sollte naturgetreu wiedergegeben werden. Beabsichtigt der Regisseur z.B., eine Szene atmosphärisch dunkel erscheinen zu lassen, so hält er den Schwarzanteil im Bild bewusst hoch und lässt nur Konturen erahnen, die halb im Schwarzen verschwinden. Wie in Echt erhält der Betrachter nur wenige Bildinformationen, was das Szenario unberechenbarer macht und die Atmosphäre steigert.

Obiges Bild zeigt eine solche Szene, ein dunkler Tatort wird untersucht, die Atmosphäre ist düster und spannend. Bei einer Gammaanhebung erscheinen aber sämtliche Bilddetails deutlich aufgehellt, anstelle von kaum wahrnehmbaren Konturen, wie sie in der perfekten Projektion oder in Wirklichkeit erscheinen würden, ist alles so hell, als würde es künstlich beleuchtet.


Anders bei Gegenlichtaufnahmen. Bei passend eingestelltem Videonorm-Gamma werden keine Details verschluckt.

Anders sieht es bei zu steilem Gamma durch "Nachrechnung" aus, hier verschwinden Details schnell, weil sie zusätzlich ins Dunkle verschoben werden.


Im Falle des Z3000 beeinflusst die adaptive Gammafunktion auch die Farben des Bildes, So werden Primär- und Sekundärfarben in ihrer Luminanz verstärkt, so dass das Bild im Ergebnis noch bunter erscheint und eine akkurate Farbreproduktion erschwert wird.


Dennoch: In Anbetracht des begrenzten LCD-Kontrastes ist die Dynamic Gammafunktion ein sinnvolles Feature, um die Bildplastizität des Projektors sichtbar zu erhöhen. Gerade Mischszenen mit dunklen und helleren Bildelementen gewinnen an Tiefe. Wenn man Beeinträchtigungen in der akkuraten Filmreproduktion und gelegentliches Verschlucken von Bilddetails in Kauf nehmen möchte, wird man an der Funktion schnell Gefallen finden. Für unseren Geschmack verfremdet die Funktion zu stark die natürlichen Bildkompositionen von Filmen, insbesondere auch in den Farben, wobei der Z3000 ohnehin schon zu zu kräftigen Farben tendiert. Wir raten jedem, sich selbst ein Bild von der Funktion zu machen, evtl. besitzt Ihr alter Fernseher ja auch schon einen "Black-Level-Expander"!


Anmerkung:
Bei den Bildern oben handelt es sich nicht um Z3000-Screenshots, sondern um Bildmaterial zur Veranschaulichung.

 


3.5.2 Fazit Gamma
Die Helligkeitsverteilung (Gamma) ist entscheidend dafür, wie gut der hohe native Kontrast und Dynamikumfang des Projektors ausgenutzt wird. Das unverändert vom Z2000 übernommene System erlaubt, richtig eingestellt, eine hervorragende Bildplastizität, bei der sowohl dunkle als auch subtil helle Details sauber und tief herausgearbeitet werden. Ganz ohne Korrektur erreicht man das beste Ergebnis aber nicht, da gerade die Presets der für Spielfilme relevanten Modi zu stark von der Videonorm abweichen. Hier ein Einstelltipp, sofern man über das nötige Messequipment verfügt: Mit der "Gamma"-Funktion korrigiert man die Gammakurve soweit, bis ihr Anstieg 2,2 beträgt. Im Ergebnis wirkt das Bild plastischer, verliert aber Durchzeichnung in dunklen Bereichen. Dies wiederum kann man nun mit Hilfe des "Gamma-Equalizers" des erweiterten Menüs korrigieren, indem man die linken RGB-Regler (für dunkle Bereiche) leicht ins Positive schiebt. Nun hat man die plastische Bilddarstellung mit genügend Durchzeichnung kombiniert. Wem dies alles zu aufwendig ist, der kann auch die "Dynamic-Gamma" Funktion mit ihren oben beschriebenen Vor- aber auch Nachteilen aktivieren, in diesem Fall empfehlen wir die "Low" Einstellung.

 


3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Die Optik wurde vom Z2000 übernommen und bietet daher die selben Ergebnisse in der Bildschärfe. Ihr gelingt es, eine gute Schärfe über die gesamte Fläche zu gewährleisten, man sollte den Lens-Shift aber nicht zu sehr ausreizen, denn sonst können sich Unschärfen in den Ecken abzeichnen.


Der Screenshot zeigt,
wie gut selbst einzelne Pixel aufgelöst werden


Auch in der Konvergenz überzeugt der Z3000, lediglich ein kleiner Blauversatz sorgt für leichte Säume, die aber aus normalen Betrachtungsabständen unsichtbar bleiben. Die Konvergenz bewegt sich in den für 3LCD üblichen Toleranzen.


Leichter horizontaler Rotversatz


Diese Ergebnisse erfüllen die höheren Schärfeanforderungen an einen FullHD-Projektor wie den Z3000. Optisch ist er in der Lage die zwei Millionen Bildpixel über die gesamte Fläche scharf aufzulösen.

 


3.7 Overscan (Know How Link hier)

Der Overscan (abgeschnittene Bildränder) kann beim Z3000 in zehn verschiedenen Stufen justiert werden, von vollem Bildinhalt, bis über 20 abgeschnittene (PAL-) Pixel.


Der regelbare Overscan, von abgeschaltet (oben)
bis ca. 25 PAL-Pixel auf jeder Seite (unten)

 



3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Da wir es meist immernoch mit Signalen nach dem Halbbildverfahren zu tun haben, zumindest bei TV-Übertragungen, bleibt der De-Interlacer ein wichtiger Bestandteil der Signalelektronik. Der Z3000 zeigt solide Ergebnisse in diesem Bereich:


Videomaterial
Benutzt man den Projektor als Fernseher, so wird ihm hauptsächlich Bildmaterial geliefert, das mit herkömmlichen Fernsehkameras aufgenommen wurde (Sport, Shows etc.). Hier handelt es sich um sogenanntes Videomaterial, bei dem jedes Halbbild eine eigene Momentaufnahme darstellt. Ein Halbbild enthält aber nur die Hälfte an Bildinformationen, die für eine progressive Darstellung notwendig sind. Die fehlenden Bildzeilen muss sich der Projektor daher selbst "errechnen". Die De-Interlacing Elektronik des PLV-Z3000 arbeitet hier vorbildlich und identisch zu der des Z2000. Nach dem "Motion Adaptive" Verfahren werden unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammen geflochten, während bewegte Bildelemente durch Interpolation auf die doppelte Vertikal-Auflösung hochgerechnet werden. Das resultierende Bild zeigt flüssige Bewegungsabläufe, die weitgehend frei von störendem Kantenflimmern sind. Diese Qualität macht den Z2000 uneingeschränkt fernsehtauglich, wie schon seine Vorgänger.

 

Filmmaterial
Sehr zufrieden sind wir mit dem PAL-Filmmodus, der bei Spielfilmmaterial die originalen Kinobilder aus den Halbbildern rekonstruieren muss. Sämtliche schwierige Testszenen meisterte der Sanyo-Beamer, ohne aus dem Rhythmus zu fallen. Damit ist auch bei Spielfilmen eine gutr Detail-Auflösung gewährleistet, ein hochwertiger Progressive-Scan Player (z.B. mit HQV Elektronik) hat aber nach wie vor die Nase vorn. Zwingend notwendig ist er aber nicht.

 


3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)http://www.cine4home.de/knowhow/Projektoren-Testkriterien/Testkriterien.htm#9

Nach wie vor leben wir nicht im HD-Zeitalter, sondern haben es großteils noch mit PAL zu tun. Ein FullHD-Projektor kann die Qualität solcher PAL-Signale signifikant steigern, wenn er über eine gute Skalierung verfügt.


3.9.1 Signalverarbeitung
Primär gilt es, zu Gunsten der Schärfe keine störenden Kompromisse wie Doppelkonturen einzugehen. Hier waren wir sehr positiv vom Z3000 überrascht:

Mit ihm ist eine sehr gute Bildschärfe auch ohne Doppelkonturen möglich. Selbst bei starken Kontrastübergängen, wie im Screenshot oben ist kein störendes "Ringing" zu erkennen. Das fördert eine detaillierte Darstellung, die zugleich natürlich glaubhaft wirkt.

 

3.9.2 Skalierung Horizontal
PAL bietet nur maximal 720x576 Bildpunkte, die fehlenden über 1,5 Millionen (!!) Bildpixel muss der Projektor selbst errechnen, skalieren. Eine solche Auflösungs-Umrechnung hat nicht selten störende Nebeneffekte, wie z.B. Interferenzerscheinungen in bestimmten Auflösungsbereichen, zur Folge.



Bei Helligkeitsinformationen bietet der Z3000 die selben Ergebnisse wie der Z2000: Wie im Testbild oben zu erkennen, gelingt ihm die Bilddarstellung von PAL-Signalen ohne sichtbare Linearitätsschwankungen, lediglich im schwierigen Bereich um 6MHz sind Interferenzen auszumachen.


Gute Ergebnisse auch in der Farbauflösung, bis in die höchsten Auflösungen sind sowohl analog als auch digital die Farbinformationen getrennt. Der Z2000 arbeitete kleine Farbdetails aber sauberer und klarer heraus, hier sehen wir einen kleinen Rückschritt.

 

3.9.3 Skalierung Vertikal
Vertikal zeigen sich erneut wirklich beeindruckende Ergebnisse: Die höheren Auflösungen (256TVL bis 425TVL) werden ohne große Interferenzerscheinungen und damit ohne Qualitätsverlust auf die Leinwand gebracht.


Sogar einzeilige Details werden nahezu 1:1 ohne Artefakte dargestellt, Linearitätsschwankungen sind auf einem so kleinen Niveau, dass auch vertikale Kameraschwenks keine störenden Interferenzen im Film aufweisen.

 

Die Testbilder zeigen, dass die Skalierungselektronik des Z3000 keine Bildinformationen unterschlägt. Die Frage bleibt aber, ob die hohe Auflösung des Projektors adäquat zur Bildaufbereitung genutzt wird. Bei unseren Sehtests ist uns aufgefallen, dass kleine Details und Schriften oft kantig, pixelig wirken.



Kleine PAL-Details wirken "pixelig"

Der obige Screenshot zeigt z.B. eine kleine Schrift: Zwar werden keine Informationen gefiltert, doch wirkt sie dennoch schlecht aufgelöst, zumindest für einen FullHD-Projektor. Zugespielt wurde ein natives PAL-Signal. Der Vergleich zu einer externen Skalierung zeigt das Potenzial, das nicht genutzt wird.


Bessere Detaildarstellung mit externer Skalierung


Mit leistungsfähigerer Anpassung der Auflösung ist eine wesentlich natürlichere und artefaktfreiere Darstellung möglich. Dieses Phänomen kann man auch im Film beobachten. Dies bringt uns zu dem Fazit, dass der Z3000 bei PAL-Zuspielung das Bild zwar "angemessen" auf die Leinwand bringt, es ihm aber nicht gelingt, seine hohe Auflösung für eine bildverbesserende Skalierung zu verwenden. Wer also die wirklich bestmögliche Bildqualität aus seinen PAL-Quellen "zaubern" will, der ist auf eine höherwertige, externe Skalierung angewiesen. Diese kann kommen von einem DVD-Player, einem Receiver oder aber für besonders hohe Ansprüche von einem externen Scaler.

 

3.10 120Hz-Technik

Derzeit in aller Munde ist die 120Hz-Technik mit Zwischenbildberechnung. Immer mehr Hersteller integrieren diese Technik in ihren Geräten und geben ihr ausgefallene Namen: "Motionflow", "Frame Cration" etc. etc.. Auch Sanyo hat diese Technik, die viel Aufmerksamkeit erweckt, im PLV-Z3000 integriert und ihr einen besonders beeindruckenden Namen verliehen:


3.10.1 "Dynamic Predictive Frame Interpolation"
Durchgeführt wird diese "vorausschauende Einzelbildberechnung" von einem Toshiba-Prozessor, wie wir im Kapitel Technik bereits enthüllt haben. Damit verwendet Sanyo eine andere Harware als Panasonic, Sony oder Epson. Wie gut sind die Ergebnisse?

Mit diversen Testsequenzen, sowohl Videomaterial aus Funk & Fernsehen, als auch PAL-Spielfilmen, als auch höchstwertigem 1080/24p Blu-ray Material haben wir in unserem Sichttest die Elektronik auf Herz und Nieren untersucht. Die Ergebnisse sind dabei gemischt. Wir beginnen mit den positiven Beobachtungen: Der Signalelektronik gelingt es, zuverlässig alle Zwischenbilder zu berechnen. An keiner Stelle gab es signifikante Einbrüche, die sich durch Bildruckler bemerkbar machen würden. Damit erzeugt der 3000er eine wirklich flüssige Bewegungsdarstellung, die vor allem Spielfilmen einen völlig neuen Look gibt. Auch den Grad der Zwischenbildberechnung kann man in drei Stufen regeln: Niedrig, Mittel und Hoch. Wen immer also das 24-Ruckeln aus dem Kino gestört hat, der hat mit der Zwischenbildberechnung ein wirksames Mittel dagegen.

Doch eine Zwischenbildberechnung soll auch die Bewegungsschärfe signifikant steigern, dafür wurde sie ursprünglich konstruiert. Hier stellt sich kein so großer "A-ha-" Effekt ein. Zwar fördert die Elektronik die Schärfe in schnellen Bewegungen, vor allem bei horizontalen Schwenks, doch leider provoziert die Toshiba-Chipvariante nicht selten Artefakte in kleinen Bildelementen, die einen sofortigen Detailverlust bewirken. Auch Kantenflimmern kann man gerade bei Spielfilmmaterial, je nach Bewegung und Detailgröße, immer wieder wahrnehmen. "Wie gewonnen, so zeronnen", eine erhöhte Bildschärfe erreicht man mit der Zwischenbildberechnung so leider nicht. Was bleibt sind die sehr flüssigen Bewegungsabläufe, die durchaus zu gefallen wissen, somit hat die Elektronik dennoch ihre Daseinsberechtigung.

 

3.10.2 "5:5 Pulldown" mit "Reverse Pulldown" für 60Hz Filmmaterial
Sanyo nutzt die 120Hz tauglichen D7`-Panels nicht nur für Zwischenbildberechnungen, auch ein "5:5 Pulldown"-Modus wurde integriert. Er kann im erweiteten Bildmenü bei Bedarf aktiviert werden. Was steckt hinter dieser kryptischen Bezeichnung?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Der Modus ist für Spielfilmmaterial gedacht, das ja ursprünglich mit 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet wird (24Hz). Jedes dieser Kinobilder stellt der Projektor in diesem Modus fünfmal dar, bevor das nächste Bild folgt, das ebenfalls fünfmal dargestellt wird usw., daher "5:5". Fünfmal 24Hz ergibt 120Hz, so wird die maximale Chipfrequenz auch mit Spielfimen ausgenutzt. Verbessert werden sollen damit die Umschaltzeiten zwischen den Bildern und damit die Schärfe, doch diese Verbesserungen liegen eher in theoretischen denn sichtbaren Bereichen. Bemerkenswert ist aber der Reverse-Pulldown bei 60Hz-Quellen.

60Hz-Ruckeln war gerade im letzten Jahr ein großes Thema: Die ersten HD-DVD und Blu-ray Player waren nicht in der Lage, die originale Spielfilmfrequenz von 24Hz auszugeben, sondern unterstützen lediglich 60Hz, dem alten NTSC Standard entsprechend. Dies macht den viel gehassten "3:2" Pulldown notwendig, der jedes zweite Bild doppelt darstellt und so störendes Bildruckeln verursacht. Gerade für jahrelange PAL-Gucker ist das Ruckeln so störend, dass "60Hz only" Player unverkäuflich waren. Dies kann einen mit dem PLV-Z3000 aber egal sein, denn wenn man den 5:5 Pulldown aktiviert, errechnet er die ursprüngliche Kinofrequenz auch bei 60Hz Zuspielung. Sowohl in HD als auch SD (NTSC) funktioniert diese Option einwandfrei. Man muss sie auch nicht mit der Zwischenbildberechnung kombinieren, so dass man tatsächlich auch NTSC-DVDs in originaler Kinofrequenz auf der Leinwand bewundern kann. Kein anderer Beamer bietet derzeit einen Modus in dieser Form, er ist aber gerade für jeden interessant, der noch eine große NTSC-Sammlung sein Eigen nennt, oder einen 60Hz-only HD-Player.

 


3.11 Shading (Know How Link hier)http://www.cine4home.de/knowhow/Projektoren-Testkriterien/Testkriterien.htm#17

In Sachen Shading (Farbwolkenbildung) werden auch vom PLV-Z3000 die üblichen 3Chip-Toleranzen eingehalten. In bildfüllenden Grauflächen ist eine minimale Rotverfärbung zu einer Bildhälfte auszumachen, allerdings auf so einem geringen Niveau, dass dies im normalen Filmbetrieb unsichtbar bleibt. Es zeigt sich erneut, dass die LCD-Hersteller die Hauptmankos der Technik mittlerweile gut im Griff haben.

 


4. Fazit / Bewertung

Im letzten Jahr brachte Sanyo bereits mit dem PLV-Z2000 einen soliden FullHD-Projektor auf den Markt, der in der Summe seine Qualitäten überzeugte. Dennoch reichte es damals nicht, sich in Anbetracht der starken Konkurrenz auf höchstem Niveau zu behaupten, so dass der Projektor sehr schnell zum Schnäppchenpreis erhältlich war und sich zu einem Geheimtipp für all diejenigen entwickelte, die einen günstigen Beamer mit gutem Bild und hoher Auflösung suchten.

In diesem Jahr hat sich Sanyo offenbar höhere Ziele gesteckt, zumindest lässt die Konstruktion des 3000ers es so vermuten. Konsequent hat man sich den technischen Defiziten des Vorgängers gewidmet und sie mit dem neuen Modell entweder beseitigt oder signifikant verbessert: Dem Kontrast hat man mit zusätzlichen Polfiltern, und einer neuen adaptiven Blende auf die Sprünge geholfen. Mit großem Erfolg, denn nun schließt der Z3000 in Sachen Schwarzwert und Kontrast zu vielen seiner (teils teureren) Kollegen auf. Auch in der Signalverarbeitung schlägt sich der Projektor mit 120Hz Technologie und sehr gutem De-Interlacing wacker, nur in der Skalierung muss er sich klar gegenüber den HQV-Schaltungen geschlagen geben. Verbessert wurde auch die Farbdarstellung ab Werk und, für bestimmte Anwendungen, der Farbraum. Alle übrigen Bildeigenschaften, die schon beim Vorgänger Z2000 überzeugten, wurden übernommen, so dass man eine in fast jeder Hinsicht verbesserte Bilddarstellung erfährt.

Im Ergebnis gefällt die Bildqualität vor allem durch den hohen nativen Kontrast, der eine sehr hohe Bildtiefe gewährleistet. In Verbindung mit der adaptiven Blende kombiniert der Projektor diese hohe Bildtiefe mit einem sehr guten Schwarzwert und guter Maximalhelligkeit. Die neue Blende verrichtet ihre Arbeit gut und "Welten besser" als die Variante im Z2000, doch wer genau hinsieht, wird dennoch bemerken, dass es sich bei dieser Variante um Sanyos Erstlingswerk in Sachen Echtzeit-Blende handelt. Denn in der adaptiven Gammakorrektur zeigen sich stellenweise noch Schwächen, die kurzes Bildpumpen bewirken. Auch schließt sich die Blende in dunklen Szenen etwas zu stark, weniger wäre hier mehr gewesen. Doch dies ist Jammern auf hohem Niveau, die Bildtiefe des Z3000 ist überzeugend, man sollte aber das Gamma gewissenhaft justieren, um das höchste Potenzial zu nutzen.

Bei der Farbdarstellung ist man dem derzeitigen Trend des großen Farbraumes gefolgt. Mit Hilfe eines internen Filters werden die Grundfarben reiner gefiltert, was mehr Farbnuancen auf der Leinwand zulässt. Schade ist dabei nur, dass durch diese Filterung technisch bedingt rund 60% des Lichtes verloren gehen. Und schade ist es, dass ein so großer Farbraum für die Spielfilmdarstellung wenig Vorteile mit sich bringt, da die Filmstudios neue Standards ignorieren und die Software den erweiterten Farbraum nicht nutzt. So tendiert der Z3000 zu einer sehr kräftigen Farbdarstellung, die auch mit dem Color-Management nur schwer korrigiert werden kann. Zum Glück gibt es aber den Lebendig-Modus, bei dem der Farbraum näher an der Videonorm liegt, und der deutlich mehr Helligkeit mit einer ansprechenden Farbdarstellung kombiniert. Ein wenig kalibriert zeigt sich der Projektor so farblich und "lichttechnisch" von seiner besten Seite.

Fortschritte sind auch in der Signalverarbeitung zu verzeichnen: Das De-Interlacing arbeitet auf einem sehr hohen Niveau und kommt sowohl mit Video- als auch Filmmaterial zurecht. Kantenflimmern ist nur äußerst selten auszumachen. Künstliche Überschärfungen sowie Doppelkonturen trüben ebenfalls die Detaildarstellung nicht, das Bild wirkt natürlich fein aufgelöst. Die 120Hz Technologie mit Zwischenbildberechnung ist ein erster Schritt in Richtung sinnvolle Bildverbesserung, doch sieht man, dass sie im Sanyo Beamer noch in "erster Generation" arbeitet. Die Nachteile wiegen die Vorteile insgesamt auf, so dass dies eine reine Geschmackssache statt einer objetiven Bildaufwertung darstellt. Enttäuscht waren wir von der Skalierung, denn sie nutzt das hohe native Auflösungspotenzial des Z3000 nicht, um PAL-Material adäquat aufzuwerten.


Erfreulich identisch fallen die anderen Bildaspekte gegenüber dem Z2000 aus: Die Gammaverteilung ist in den entsprechenden Modi ab Werk gut und bietet eine gute Bildkomposition. Die Schärfe der Optik ist überdurchschnittlich und trumpft vor allem bei nativer HD-Zuspielung auf: Der Projektor bietet ein scharfes und detailreiches Bild ohne störende Farbsäume. Farbwolken werden ebenfalls auf einem geringen Niveau gehalten, so dass der Bildgenuss nicht beeinträchtigt wird.

 

 

Bewertung Bild gesamt : 1,8 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,7 (Gut +)

Schärfe & Interpolation

1,5 (Gut +)

Farbumfang / -temperatur

2,1 / 1,3

Signalverarbeitung

2,4 (Gut -) (wegen Skalierung)

Sonstige Aspekte

1,6 (Gut +)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 


Insgesamt leistet sich der Z3000 keine großen Schwächen und bietet ein stimmiges Gesamtbild, das dem FullHD-Heimkino in jeder Hinsicht gerecht wird. Gerade die Ausgewogenheit ohne große Ausreißer ist seine Stärke, denn so kommt er auch ohne plakative "High-End"-Schaltungen aus und erzeugt eine für diesen Preis mehr als gute Bildqualität, was sich in der sehr guten Gesamtnote widerspiegelt.


Wirklich überzeugend ist auch die Ausstattung: Der Projektor ist einer der staubsichersten am Markt, bietet als einziger den effektiven Blasebalg, ist aufstellungsflexibel wie kaum ein anderer und dazu mit diesem Chassis auch noch sehr leise. An Anschlüssen wurde ebenso wenig gespart, wie an der Fernbedienung. Seine moderate Preisklasse merkt man ihm lediglich durch das verwendete einfache Gehäuseplastik an, das auch nicht die Verarbeitungsqualität der direkten Konkurrenten aufweist (die aber auch signifikant teurer sind). Alles in allem bekommt man selten so viel Ausstattung und vor allem Bildqualität zu einem so fairen Preis geboten, wie von Sanyo mit dem PLV-Z3000. Wir empfehlen ihn jedem Interessenten, der ein möglichst hochwertiges Heimkino zu einem moderaten Preis realisieren will. Denn der Sanyo PLV-Z3000 ist mit Abstand der Günstigste unter den "Next Generation"-LCD Beamern und damit ein echter Kauftipp. Unbedingt ansehen und vergleichen lautet die Devise!

 

+ Adaptive Blende in Echtzeit
+ 120Hz Zwischenbildberechnung
+ Sehr Leise
+ Staubschutz durch Hurricane Blower
+ Flexible Aufstellung
+ Übersichtliche und leistungsfähige Bedienung
+ Wenig LCD-Artefakte
+ Bildschärfe
+ Viele Bildparameter


- Farbraum nicht perfekt auf Videonorm abstimmbar
- Hoher Lichtverlust durch internen Farbfilter
- Gelegentlich wahrnehmbare Arbeitsweise der adaptiven Blende
- Skalierung mit Schwächen
- Lens-Shift / Zoom / Fokus nicht elektrisch
- xv.Color Preset mit Fehlern im Schwarzpegel
- Geruchsbelästigend wenn neu

 

 

Bewertung gesamt : 1,6 (Gut +)

Ausstattung

1,6 (Gut +)

Bedienung

1,9 (Gut +)

Technik

1,5 (Gut +)

Bild

1,8 (Gut +)

Preis / Leistung

1,0 (Sehr Gut)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

9. Januar, 2009, E. Schmitt

 

www.cine4home.de

 

Wir möchten zum Sanyo Z3000 noch bemerken, dass wir einige Geräte mit mit relativ heftigen Fertigungstoleranzen hatten (Konvergenzfehler und Shading).
Daher raten wir dringend dazu, das Gerät vor dem Kauf ernsthaft vom Fachmann überprüfen zu lassen...
J.Erwin ART&VOICE

 

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